Kabarett 30.09.23 - 01.10.23, 19:00 - 21:00 Eintritt: Pro Abend 18/14€

herbstkabarett

Mit Julie Béna, Jessika & Jimmy Khazrik

Gästeproduktion

Zum zweiten Mal in Folge setzt der steirische herbst auf das Kabarett und seine Fähigkeit zu bissiger, mutiger Gesellschaftskritik. Sechs Performances präsentieren im intimen Rahmen des Forum-Stadtpark-Kellers eine Mischung aus Burleske, Chansons von der Straße, Stand-up und makabrer Poesie.

Kuratiert von Mirela Baciak
In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ʼ23

TERMINE:

- Samstag, 30. September: 19:00, 20:00 (je 45min)
Julie Béna und Jessika und Jimmy Khazrik

- Sonntag, 1. Oktober: 19:00, 20:00 (je 45min)
Julie Béna und Jessika und Jimmy Khazrik

Beide Vorstellungen sind in englischer Sprache!

Tickets können eine Stunde vorher an der Abendkassa oder hier erworben werden.

Mit Julie Béna, Jessika & Jimmy Khazrik

Mit Julie Béna, Jessika & Jimmy Khazrik

Die Kabarettist:innen:

  • Julie Béna mit Stories of Rivers
    Ein Kabarett über Abtreibung? Unmöglich, möchte man meinen, werden doch Schwangerschaftsabbrüche immer noch als unheimlich und grausam stigmatisiert. Der Abend von Julie Béna stellt diese Annahme infrage. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Tochter präsentiert sie eine überdrehte Show in drei Kapiteln, mit Geschichten, Liedern, Pantomimen und Tänzen, die auf die kleine Erschütterung abzielen, die sich ereignet, kurz bevor man schreit – vor Schrecken oder vor Lachen.

Julie Béna (1982, Paris, Frankreich) ist eine Künstlerin, die mit Skulptur, Installation, Film und Performance arbeitet. Ihr Werk stützt sich auf ein eklektisches Spektrum von Referenzen und verbindet zeitgenössische und antike Literatur, Hoch- und Popkultur, Humor und Ernsthaftigkeit sowie parallele Zeiten und Räume. Von 2012 bis 2013 war sie Teil des Pavillon, des Kunstforschungslabors im Palais de Tokyo, Paris. Im Jahr 2018 wurde sie für den Prix Aware pour les artistes femmes nominiert. In den vergangenen Jahren hat Béna persönliche Kosmologien entwickelt, in denen scheinbar banale Figuren und Objekte rätselhafte Gespräche führen und miteinander interagieren. Sie lebt in Prag und Paris.

Jessika & Jamal Jimmy Khazrik mit No Doubt Nisaba
Was, wenn unsere Erinnerungen vor uns geboren werden und wir immer wieder Zeuge eines Dialogs zwischen den Mythen unserer Vorfahren, transpersonalen Erfahrungen und zeitgenössischer Wissenschaft werden könnten? In ihrem musikalischen Beitrag zum herbstkabarett greifen Jessika und Jimmy Khazrik die matriarchalischen Geschichten von Liebe, Exil und Ekstase auf, die sich in den schriftlichen und mündlichen Überlieferungen ihrer chaldo-assyrischen Tradition finden. In einem vielstimmigen kabarettistischen Ritual, vorgetragen von einer Enkelin, einem Vater und einer immateriellen Mutter, entpuppt sich die trennende Materialität der Zeit als Illusion. Das Publikum ist herzlich eingeladen, sich in Zwischenspielen über die Wahrnehmungsorgane des Körpers dieser endlosen Suche nach generationenübergreifender Heilung anzuschließen.

Jamal Jimmy Khazrik (1952, Bagdad, Irak) ist seit über fünfzig Jahren ein Pionier des libanesischen Nachtlebens, der Menschen in hybriden Erzählformen zusammenbringt. Er begann als Promoter armenischer Underground-Rockbands im Beirut der 1960er-Jahre, bevor er in den 1970ern und 1980ern als Jazzsänger, Clubgründer und Organisator unter dem Namen Jimmy Blue Bird bekannt wurde. Nach einer 33-jährigen Pause als Musiker kehrte er 2022 zusammen mit seiner Tochter Jessika auf die Bühne zurück. In seinem neuen Werk mischt er Vocoder und Techno mit Sci-Fi-Geschichten über das Potenzial von Clubs als Tempel.

Jessika Khazrik (1991, Beirut, Libanon) ist eine Künstlerin, Komponistin, Technologin, Pädagogin und DJ, deren musikalische Praxis gemeinschaftlichem Trost, kollektiver Transzendenz und generationenübergreifender Heilung gewidmet ist. Ihre Sets sind geprägt von alten Gesangs-Traditionen, die durch seltsamen Techno und unberechenbare, mitreißende Rhythmen verzerrt werden. Bei ihren internationalen Auftritten und Ausstellungen an den unterschiedlichsten Orten – Clubs, Museen, Theater, aber auch Steinbrüche – nutzt sie Räume des Zusammenkommens, um nach lokal verwurzelten Universalismen zu suchen, die eine kollektive Antwort auf die Dystopien unserer Zeit liefern könnten.