Ohnmacht entsteht überall, wo ein Zustand untragbar, Optionen auf Veränderung aber nicht in Sicht sind. Zwischen Dringlichkeit und Möglichkeit entsteht eine Leerstelle, die angesichts eskalierender Krisen immer klaffender wird. Und obwohl Handlungsmacht systematisch ungleich verteilt ist, scheinen heute selbst die Herzen der Engagiertesten ernüchtert.

Allerorts sind Akte der Hilflosigkeit zu beobachten: Zynismus und Fatalismus, der Rückzug in geschützte Räume, das Festkleben auf Straßen oder an Kunstwerken, der Wunsch, „wenigstens keinen großen Schaden“ anzurichten – die Luft ist vor lauter Ohnmacht schwer geworden.

Wo kommt die Ohnmacht her,
wie schaut sie aus?
Kann aus ihr etwas Positives erwachsen?

Je größer die Ohnmacht, umso süßer das Versprechen ihrer Überwindung: Verschwörungsmythen leben vom Kitzel der Selbstermächtigung, rechte Führerfiguren erstarken durch die Erzählung, nur ein „starker Mann“ könne das Heft wieder in die Hand nehmen. Wer nicht aufpasst, den verwandelt die Ohnmacht in eine Festung.

2023 wollten wir die (scheinbare) Allmacht der Ohnmacht zu einer öffentlichen Angelegenheit erklären. Es war höchste Zeit, sie gründlich zu thematisieren, zu erforschen und solidarische Umgangsformen mit ihr zu entwickeln. Im FORUM STADTPARK erfolgte dieser Versuch im Zusammenspiel verschiedener Denkrichtungen und Kunst-Sparten.