Präsentation 20.06.24, 19:00 - 21:15 Eintritt: Kostenlos

St.A.i.R. - Artist Talks

Abschlusspräsentationen von Or Ariely und Zeno Gries

Gästeproduktion St.A.i.R. (Styria-Artist in Residence)

Nach seinem zweimonatigen Aufenthalt in Graz als Styrian Artist in Residence gibt Or Ariely einen Einblick in seine künstlerische Arbeit. Daneben stellt er seine neuesten Projektideen und Umsetzungen durch Videokunst und Skulptur zur Diskussion, die er während seiner Zeit in Graz entwickelt hat.

In seinem multidisziplinären Ansatz verwendet und kombiniert Ariely unterschiedliche Medien wie Video, Druck und Skulptur. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Modellierung innerer Organe von Säugetieren aus Silikon. Sie dienen als Metaphern für die Untersuchung der Symbiose zwischen Mensch und Technologie und die Dynamik zwischen organisch und synthetisch.

Zugleich sollen sie zum Nachdenken anregen, wie technische Entwicklungen auch zur Distanzierung und Entfremdung beitragen, etwa wenn bei der Durchführung eines medizinischen Eingriffs Menschen aus der Ferne interagieren. Or Ariely, dessen Arbeiten immer wieder von Science-Fiction- und Horrorfilmen beeinflusst sind, untersucht wie Menschen in einer kapitalistischen Welt durch Wirtschaft, Globalisierung und Technologie von sich selbst entfremdet werden und zu einer Art von Aliens werden.

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Zeno Gries war als Styrian Artist in Residence im Mai und Juni in Graz. Zum Abschluss des Aufenthalts wird er einen Einblick in die eigene künstlerische Arbeit geben und über die Projektentwicklung eines Essay-Films sprechen, welcher sich mit sogenannten "death bots" beschäftigt. "Death bots” oder auch “ghost bots” sind künstliche Intelligenzen, die mit den Daten verstorbener Personen trainiert werden, um unsterbliche digitale Versionen von ihnen zu schaffen.

Diese Erkundung von „Geistern“ im Kontext neuer Technologien wird als Ausgangspunkt dienen, die alltäglich gegenwärtigen Mystifizierungen moderner Technologien, wie KI, zu untersuchen.

Praktiken, die früher mit dem Okkulten und Pseudowissenschaftlichen in Verbindung gebracht wurden, wie z. B. „Geisterbeschwörungen“, werden heute im weitesten Sinne in IT-Firmen im Silicon Valley für wirtschaftliche Zwecke betrieben. Was geschieht an der Schnittstelle von Technokapitalismus und Parapsychologie? Entsteht dort ein neuer Transhumanismus?

Eine Veranstaltung von Katharina Pilcher und dem Verein XENOS in Kooperation mit Forum Stadtpark.

Abschlusspräsentationen von Or Ariely und Zeno Gries

Über die Künstler:innen

Abschlusspräsentationen von Or Ariely und Zeno Gries

St.A.i.R. ARTIST TALKS | 20.6.2024
Forum Stadtpark

Zeno Gries arbeitet künstlerisch bevorzugt ergebnisoffen und gibt bewusst die Kontrolle über bestimmte Aspekte des kreativen Prozesses ab. Diese Methodik führt ihn häufig zur Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen, Schauspieler:innen und anderen Künstler:innen aus verschiedenen Disziplinen.

Durch den performativen Verzicht auf Macht und Kontrolle in seinen Produktionen stellt Zeno Gries den traditionellen patriarchalischen Ansatz in der Regie- und Kunstpraxis in Frage.

Zeno Gries nutzt ein vielfältiges und sich ständig weiterentwickelndes Spektrum an neuen Medien. Sein Schwerpunkt liegt dabei aktuell auf Film, Video und Software.

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Or Ariely (geb. 1988, Israel), ist ein in Jerusalem beheimateter bildender Künstler und Teil der Jerusalemer „Artists Cube Studios“, mit einem Abschluss an der Bezalel Academy of Arts and Design in Tel Aviv. Er nahm an zahlreichen Ausstellungen in Israel, Polen und Spanien teil und gewann den „Point of View“-Wettbewerb für Video und experimentelles Kino beim International Student Film Festival in Tel Aviv (2019).

Er wurde mit dem Lauren and Mitchell Presser Prize der Bezalel Academy, Jerusalem (2017) und dem NRW-Stipendium für Studierende aus dem Nahen Osten im deutschen Bielefeld (2016) ausgezeichnet.

Abschlusspräsentationen von Or Ariely und Zeno Gries Bild: Zeno Gries