Ausstellung 17.09.25 - 11.10.25 Eintritt: Kostenlos

Besessene Berge / Possessed Mountains

Int. Agentur für Enteignung

Irgendwo unter der Weinebene, zwischen der Steiermark und Kärnten, befindet sich eine der größten Lithium-Lagerstätten der EU. Das Vorkommen wurde zum Höhepunkt des Atomzeitalters entdeckt: Man bohrte nach Uran – und fand wertloses Lithium. Vor Jahrzehnten für einen „symbolischen Schilling“ privatisiert, gehört der „Traudl-Stollen“ und die damit verbundenen Schürfrechte mittlerweile einem amerikanisch-australischen Bergbaukonzern. „Critical Metals“ plant, das Leichtmetall in Kärnten abzubauen, danach in Saudi-Arabien zu verarbeiten und als „Europäisches Lithium“ an BMW zu verkaufen. Ein juristisch, ideell und materiell ausgehöhlter Berg als Sinnbild der Beziehung zwischen Menschen und Landschaft im Spätkapitalismus.

Die Ausstellung nimmt dieses Beispiel „vor der Haustüre“ als Anlass, um über den Zusammenhang zwischen Eigentum und Bergen in Zeiten planetarer und neokolonialer Extraktions-Regime nachzudenken: Warum können Einzelpersonen oder Unternehmen überhaupt Berge (und deren Schätze) besitzen? Mit welchen symbolischen, juristischen und materiellen Mitteln ergreifen Staaten und Konzerne Besitz von alpinen Landschaften?
Und wie kann es gelingen, Landschaften vom Fluch des Eigentums zu emanzipieren?

Kuratorisches Team: Rose-Anne Gush, Philipp Sattler, Johanna Pichlbauer, Robin Klengel
Künstler:innen: Marwa Arsanios, Collective PARA, Fiston Mwanza Mujila, uvm.

Besessene Berge / Possessed Mountains