Das Motiv der Frau als undichtes Gefäß, undicht in stimmlicher, emotionaler und sexueller
Hinsicht, nass, instabil und unfähig, sich selbst einzudämmen, zieht sich durch die gesamte
(westliche) Kulturgeschichte. Im Gegensatz zur trockenen Stabilität und verbalen Kontinenz der
Männer. Doch ein getrocknetes Tongefäß, das mit Wasser gefüllt wird, zerbricht irgendwann und
wird wieder zu weichem, formbaren Dreck - eine Lektion in der Auflösung starrer Formen.
Speziell für die Wände des Raumes hat Elke Auer ein großformatiges Wandtableau aus mehreren
Teilen erarbeitet. Collagen, Zeichnungen, Poster, Objekte und Fotografien aus ihrem Bildatlas
treffen auf geborgte und reziklierte Bilder aus der (Kunst)Geschichte. In einer Art Hyperbild
verschmelzen unterschiedliche Charaktere, Geschichten, Zu- und Umschreibungen. Unterschiedliche Projektionen
auf Frauen verdichtet Elke Auer mit Arbeiten, in denen es um Geschlechtszuschreibungen, Wut,
Ohnmacht, Selbstermächtigung und Sprache geht.
Diese Ausstellung ist Teil des Netzwerkes CRK+
CRKF ist ein Netzwerk von vier unabhängigen Grazer Institutionen, deren gemeinsames Interesse die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst im internationalen Kontext ist.
Eröffnung:
Do, 15.06.2023, 19.30 Uhr, Performance von Yorgia Karidi und Elke Auer
Zusatzprogramm:
Di, 20.6., 18 Uhr ECHORAUM, Diskussionsprogramm
Di, 27.6., 18 Uhr, Vortrag von Barbara Porod (UMJ, Archäologiemuseum Graz)
Di, 04.7., 18 Uhr, Rundgang mit Markus Waitschacher
Fr, 14.7., 16 Uhr, Finissage mit Künstlerin Elke Auer
Mehr zu Elke Auer.
Elke Auer wurde 1980 in Graz geboren und studierte an der Universität für angewandte Kunst in
Wien. Seit ihrem Diplom 2005 arbeitet sie als Künstlerin in meist selbstorganisierten kollaborativen
Kontexten und als Video- und Bühnenbildnerin am Theater. Sie lebt und arbeitet in Wien.
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