Symposion 31.01.24, 14:00 Eintritt: Kostenlos

Gunter Falks Lebens- und Werkspuren

Gästeproduktion

Detailliertes Programm

  • 13:30 Come together

  • 14:00 Begrüßungsworte durch die Veranstalter:innen

  • 14:10 Harald Miesbacher: Gunter Falk ein Grazer Fragment. Eine biographisch-literarische Spurensuche

  • 14:45 Silvana Cimenti: Gunter Falk ohne Gunter Falk gelesen. Poststrukturalistische, bibliografische Verortungen in Verbindung mit einer Biografie der Auslöschung

  • 15:20 Daniela Bartens: unhappy art and attitude. zur dialektik des glücks bei gunter falk
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    PAUSE

  • 16:30 Sabine A. Haring-Mosbacher: Gunter Falk als Soziologe. Eine Annäherung

  • 17:05 Raffael Hiden: „Der Rollenjongleur“ oder Zeugnisse spielerischen Leidens an der Gesellschaft
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    PAUSE/ESSEN

  • 18:45 Filmpräsentation „Die Grazer Gruppe“ (2020) [63 Minuten] und anschließendes Podiumsgespräch mit dem Regisseur Markus Mörth und Wilhelm Hengstler; Literarischer Kommentar von Julia Knaß

    Gemeinsamer AUSKLANG

    Neben der technischen Ebene ist aber vor allem die performative Dimension, das heißt, der intellektuelle Auftritt und Rahmen, für die Sortierung von Falks Leben und Werk von großer Relevanz. Selbstredend dürfte sein, dass Falk die ihm zugeschriebene Rolle des „intellektuellen Stars“ (Heinz Steinert) wirkungsvoll in Szene zu setzen wusste.

Inwiefern verschränken sich bei Falk soziologische Profession und literarische Praxis? Mit welchen Instrumenten, Strategien und Artikulationsweisen ist Falk intellektuell in Erscheinung getreten? In welchen diskursiv-medialen Öffentlichkeiten ist Falks intellektueller Auftritt eingebettet? Wie lassen sich Verbindungslinien zwischen universitären und außeruniversitären Tätigkeiten charakterisieren?

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Vor der Folie einer Zusammenschau soziologischer und literarischer Aspekte soll Falks Werkzusammenhang differenziert ausgearbeitet und fallbezogen diskutiert werden. Gerade diese Verortung an der Schwelle zwischen zwei Wissenskulturen bietet die nötigen Voraussetzungen für eine Profilierung Falks als Intellektuellen, der sich gerade in der Kompetenz auszeichnet, unterschiedliche Ideen und Wissenstraditionen auf neuartige in Verbindung zu bringen.

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Der Rahmen des Symposions gestaltet dafür ein spezielles Spannungsverhältnis von literarischer und soziologischer Intelligenz aus, in dem Falks Performanz als „letzte deviante Figur“ (Paul Pechmann) plastisch vor Augen geführt wird. Lebens- und Werkspuren, so die Ausgangsthese, lassen sich bei Falk an keiner Stelle separieren; welche Risiken und Potentiale mit dieser Akzentuierung verbunden sind, gilt es im Rahmen des Symposions zu problematisieren.

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Das Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich (AGSÖ) tritt dafür in einen Dialog mit der Literaturzeitschrift manuskripte und dem Franz-Nabl-Institut für Literaturforschung, um einen möglichst vielstimmigen und breitgefächerten Diskurs zu Leben und Werk von Falk zu initiieren. Dieser ist ganz im Sinne einer Spurensuche aufzufassen, die gleichzeitig den Anschluss zu gegenwärtigen Tendenzen der Literatursoziologie (Stichwort ‚Autosoziobiografie‘) behält wie idealerweise zu weiterführenden Auseinandersetzungen anregt.

Ein Symposium zu Ehren Gunter Falks mit Beiträgen von Daniela Bartens, Silvana Cimenti, Sabine Haring-Mosbacher, Raffael Hiden, Harald Miesbacher, Markus Mörth und Willi Hengstler sowie Julia Knaß.

Gunter Falks Lebens- und Werkspuren

Über Gunter Falk

Gunter Falks Lebens- und Werkspuren

Gunter Falk | 31.01. 2024
FORUM STADTPARK

Während Gunter Falks Status im literarischen Feld der deutschsprachigen Nachkriegsavantgarde (zwar auf nicht ungebrochene Weise) unstrittig ist, fällt die Bilanz seiner soziologischen Profession und Forschungstätigkeit bescheidener aus.
Eingebunden in die literarischen Experimente und Interventionen der ‚Grazer Gruppe‘, entfaltet Falk eine literarische Schreibweise, die genau aus diesem Kontext hervorgeht und diesen immer wieder neue Impulse zuspielt.

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Falks Beiträge zur Soziologie im engeren Sinne sind demgegenüber sachlich formuliert, theoretisch zuvorderst vom symbolischen Interaktionismus inspiriert und basieren größtenteils auf empirischem Quellenmaterial; die literarisch-soziologischen Übergänge ergeben sich daher auf implizite Weise und sind aus der inhaltlichen Schwerpunktsetzung heraus darzulegen. Flankiert werden diese von einem essayistisch grundierten Theoretisieren, das Leitmotive poststrukturalistischen Denkens aufgreift und weiterverhandelt.