7 Tage von 17:07 bis 17:57 wird alle 7 Minuten je eine 7 Sekunden Komposition als Schallaktion von einer Ansammlung Lautsprecher von der Terrasse des Forum Stadtparks in die Stadt geschickt. Die musikalischen Botschaften der Klangskulptur sollen bis zur Oper hin zu hören sein und sind wieder vorbei, bevor sie von den Passant*innen richtig erfasst werden können. Das Lautsprecher-Objekt imaginiert dabei Lautstärke und Vergänglichkeit zugleich und wird selbst zur Skulptur.
Eine DIY-Streambox mit Richtmikrofon, im Stadtpark und am Rande des Kaiser Josef Platz, sendet ein Audiosignal der Schallaktion zurück in das Forum, wo dieses archiviert wird. Es gibt keinerlei Proben, jede Schallaktion ist einzigartig und wird nicht wiederholt.
Informationen zur den Schallaktionen und deren Inhalt gibt es im Forum Stadtpark während Ausstellung "One Momunent in Time", Di-Sa von 14-18h geöffnet
Umsetzung: Institut für Elektronische Musik im Zusammenarbeit mit dem Atelier Algorythmics und kuratierten Werken geladener Künstler
Akustische Stadtplanung ist ein experimentelles Gebiet, das sich vorrangig Schallschutzmaßnahmen widmet. Aktive akustische Gestaltung kann jedoch jeden noch so kleinen Ort oder auch eine komplette Umgebung beeinflussen. Um dies zur erforschen werden Klanggestaltungen und Schallaktionen angewandt. Dabei ist Klanggestaltung ein Eingriff in die Klangumgebung eines Ortes und verändert diesen in der Wahrnehmung permanent. Schallaktionen dagegen konterkarieren diese Klanggestaltung. Hier wird die spontane Freisetzung von Schallenergie, ganz in der Tradition der Aktionskunst, mit musikalischen Ereignissen verbunden, deren Wahrnehmung nicht vorherbestimmt ist. Desorientierung und Verfremdung abstrahieren den Vorgang der Verortung der klanglichen Identität (acoustic disslocation art). Die Emotionalisierung des Zuhörers durch Klänge wird in den Vordergrund gerückt und die Transformation von Vorgängen und Abläufen im Akustischen wird zur Versinnlichung eingesetzt.
Mikroschallaktionen sind wiederum so kurz, dass sie bis zur Identifikation oft schon wieder vorbei sind. Es bleibt nur eine vage Erinnerung an die winzigen Kompositionen, die nur in ihrer Umgebung existieren – ein "Monument in Time" par excellence.