Der Schlagzeuger Seijiro Murayama wurde 1957 in Nagasaki, Japan, geboren. Unter dem Einfluss von Vinko Globokar und dem Musikwissenschaftler Fumio Koizumi, begann er 1972 sich mit improvisierter Musik zu beschäftigen. Nach seinem Abschluss in Urdu-Studien an der Universität Tokio im Jahr 1982, tourte er mit Keiji Haino als Teil der bahnbrechenden psychedelischen Band Fushitsusha durch die USA. Nach seiner Rückkehr nach Japan und einem Aufenthalt in New York spielte er Schlagzeug und Elektronik in K.K. Nulls Noise/Rock-Band A.N.P. (Absolut Null Punkt), während er sich weiter mit freier Improvisation beschäftigte. Ein Umzug nach Frankreich im Jahr 1999 führte zu Kollaborationen, die sich auf Tanz, Theater und Performance ausdehnten, sowie zu kontinuierlichen Partnerschaften mit den Musikern Jean-Luc Guionnet, Eric Cordier, Michel Doneda, Mattin, Lionel Marchetti und vielen anderen. Nach über einem Jahrzehnt in Europa kehrte er 2013 nach Japan zurück.
Sein künstlerisches Prinzip prägt die Idee der pluralen oder interdisziplinären Beziehungen zwischen Musik und anderen Kunstdisziplinen: Tanz, Video, Malerei, Fotografie, Literatur usw. Die Improvisation steht für ihn dabei immer im Vordergrund, auch wenn sie nicht sein künstlerisches Ziel ist. Sein Ansatz basiert auf der Aufmerksamkeit für Raum und Ort, für die Energie des Publikums und für die Qualität und Wahrnehmung von Stille auf verschiedenen Ebenen.
http://www.seijiromurayama.com/
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Der GIK ist die Grazer Adaption der kuratierten Improvisationsabende im Wiener Celeste, die seit 2005 vom - 2016 verstorbenen - Marco Eneidi etabliert wurden.
Seit Januar 2017 konnte sich diese immer am letzten Montag des Monats stattfindende Reihe, aufgrund zahlreicher illustrer Gäste und einem höchst diversen aber kohäsiven Feld aus Musiker*innen und Publikum, zu einem neuen Dreh- und Angelpunkt für improvisierte, zeitgenössische und experimentelle Musik in Graz etablieren.