Als Relation wird allgemein ein einseitiges oder wechselseitiges Verhältnis zwischen einem Wesen oder Ereignis zu einem oder mehreren anderen bezeichnet. Mit jeder Begegnung entsteht die Möglichkeit einer Empfindung, einer Gesellschaftsform, einer Vorstellung, einer Idee oder anderer menschlicher Versprechen.
Die Konfrontation mit einer anderen Person in einer Beziehung impliziert für das Subjekt eine Herausforderung oder sogar eine große Unsicherheit. Gleichzeitig sind Vertrauen und Verlässlichkeit die Basis für intime Beziehungen oder Partnerschaften: sich einander anvertrauen, füreinander da sein.
An den Ort, an dem das Selbstverhältnis zu finden ist, fällt so leicht kein Licht. Egal, ob sich etwas zu verbergen lohnt oder es wesentlich ist, Verborgenes offenzulegen. Die Alphabetisierung der Intimität, sich zu entblößen und darüber zu reden, ist eine große Errungenschaft unserer Generationen, ein Paradigmenwechsel hin zu einer sorgsamen Gesellschaft und, damit verbunden, auch die Freiheit der Fotografie – weil sprechen manchmal so schwierig ist.
Mit Anaïs Horn und Eilert Asmervik, Helene Gödl, Kia Tahmasi, Lain Iwakura / Bill B. Wintermute,
Manfred Willmann, Peter Pflügler, Seiichi Furuya
Kuratiert von Clara Wildberger
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Bei der Eröffnung werden außerdem die ersten Teile der Arbeit „unser” von Catrin Bolt zu sehen sein.