Identität avancierte in den letzten Jahren zum Kampfbegriff der politischen Rechten. Doch auch in der Linken werden hitzige Debatten über die Potentiale und Fallstricke von Identitätspolitiken ausgetragen.
Diesen Debatten widmet sich das 2018 im Unrast Verlag veröffentlichte Buch „Identitätspolitiken“, das Mitautorin Lea Susemichel mit uns diskutieren wird. „Identitätspolitiken“ zeichnet historischen Beispiele nach, in denen sich marginalisierte Gruppen im Kampf gegen ihre Unterdrückung auf kollektive Identitäten bezogen haben.
Dabei durchleuchtet sie die politischen Konzepte des Feminismus, des Black Liberation Movements aber auch der Arbeiter*innenbewegung. Spätestens mit der Popularisierung postmoderner Theorien, wie bei queeren und postkolonialen Ansätzen, wird Identität als stark vereinheitlichend und ausschließend kritisiert. Auch in aktuellen Diskussionen über Kämpfe für soziale Gerechtigkeit wird Identitätspolitik als spaltend kritisiert. Die Autorin wird eine Einführung über diese Kontroversen geben und das von den Autor*innen vorgeschlagene Konzept von „radikaler Solidarität“ als verbindendes Prinzip zur Diskussion stellen.
Link zum Buch
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Lea Susemichel ist leitende Redakteurin des feministischen Magazins an.schläge. Sie studierte Philosophie und Geschichte und arbeitet als freie Journalistin und Lehrbeauftragte.