Alle sind sich einig: Die Sicherheit „unserer” Kinder ist wichtig. Sehr wichtig! Kinder können gar nicht sicher genug sein – und dennoch fahren wir diese Gesellschaft gerade an die Wand und setzen die Sicherheiten kommender Generationen massiv aufs Spiel.
Dem heiligen Minenfeld der Kindersicherheit nähert sich das FORUM STADTPARK mit schwarzem Humor. Die Ausstellungs-Messe lotet spielerisch aus, was sag- und tragfähig ist, zeigt Verstörung und Übertreibung, Widerspruch und Doppelmoral. Kinder haften für ihre Eltern.
ACHTUNG: Die Kindersicherheitsmesse bietet Erwachsenen mehr als Kindern. Kinder sind selbstverständlich herzlich in der Ausstellung willkommen, es ist aber keine dezidierte Kinder-Ausstellung.
Messeaussteller:innen:
Stefanie Sargnagel, Mikhail Karikis, Darren Cullen, Barbi Marković, Edith Payer, Christoph Schwarz, Total Refusal, Das Planetenparty Prinzip, Rosa Wallbrecher, Katalin Kortmann Járay, Ach&Krach u.v.m.
Kurator:innenführungen:
Fr., 24. Juni, 17:00 Uhr
Do., 07. Juli, 17:00 Uhr
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CRKF+ Öffnungszeiten:
Fr, 24.06. | 14:00 - 21:00
In Kooperation mit der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik.
Kuratiert von: Robin Klengel, Miriam Schmid, Markus Waitschacher
Grafische Gestaltung: Susi Possnitz
Produktion und Projektbegleitung: Gudrun Becker
Presse: Roland Schwarz
Bewerbung und Koordination: Filipa Cicin-Sain
Aufbau: Arne Glöckner, Sebastian Schröck, Francis Kügerl
Sicherheit auf dem Rücken der Kinder verhandeln!
Alle sind sich einig: Die Sicherheit von Kindern ist wichtig. Sehr wichtig!
Kinder können – so scheint es – gar nichtsicher genug sein. Eine Forderung, die zwar unerfüllbar ist, trotz alledem Spielplätze, Stiegenhäuser und Gesetzestexte prägt, zivilgesellschaftliche Initiativen auf den Plan ruft und Produktsegmente hervorbringt. Und dennoch setzen wir durch den Status quo die Sicherheiten kommender Generationen massiv aufs Spiel. Kinder blicken einer Zukunft entgegen, die nicht nur angesichts einer fast ungebremst anrollenden Klimakatastrophe alles andere als sicher ist. (Eine Tatsache, die viele Kinder längst erkannt haben).
Es stellen sich die Fragen: Was gilt für Kinder als „sicher”, was als „unsicher” – und warum ist das so? Welche Interessen
und Moralvorstellungen rahmen unser Reden über die Kindersicherheit? Mit welcherlei Maß wird hier gemessen? Und was wäre eigentlich zu tun?
Der Fokus dieser Ausstellung liegt – das wollen wir voranstellen – auf jenen jungen Menschen, die in der Mitte dieser Gesellschaft geboren sind und die in der Regel keine existenziellen Unsicherheiten in ihrem Alltag erleben. Die Wichtigkeit der Sicherheit dieser Kinder ist, im Unterschied zu Kindern anderer Eltern, ein unhinterfragbarer gesellschaftlicher Konsens – und gerade deswegen lassen sich daran moralische Doppelstandards und Widersprüchlichkeiten exemplarisch festmachen.
Trotz der schwarzhumoristischen Annäherung, die diese Ausstellungs-Messe an das heiligen Minenfeld der Kindersicherheit
wagt, ist das Anliegen ein ernstes: Sicherheit für Kinder kann nicht (nur) dadurch hergestellt werden, dass diese „zu ihrem eigenen Schutz” permanent überwacht und in kindgerechte Sonderwelten verbannt werden. Vielmehr muss es darum gehen, eine Realität zu schaffen, die kommenden Generationen eine nachhaltige, gerechte, sorgsame und friedliche – also sichere – Zukunft ermöglicht. Wenn wir diesen Anspruch ernst nehmen, müssen wir die Grundfesten dessen infrage stellen, was wir als „normal” erachten. Im Namen der Kindersichererheit muss sich alles ändern. Schließlich gilt aus der Sicht zukünftiger Generationen: Kinder haften für ihre Eltern!