Ohnmachten aller Art – und wie man sich aus ihnen (hoffentlich!) befreien kann – stehen im Fokus der manuskripte 240. Das Heft ist geprägt von der Zusammenarbeit mit dem Forum Stadtpark und dessen Literaturreferenten Fiston Mwanza Mujila.
Das Jahresthema des Forums schlägt sich sowohl grafisch, durch die „Ohnmachtsfantasien“ von Haras Ananas, als auch inhaltlich nieder: Das Auftaktkapitel etwa zeigt drei unterschiedliche Wege in die „Festung Ohnmacht“ – und wieder aus ihr hinaus. Schließlich kann sich dieses wehrhafte Gefängnis, in das sich angesichts der Dauerkrisen unserer Gegenwart allzu viele eingeschlossen glauben, durchaus als Luftschloss erweisen: „Ohne Macht auszukommen – dann verschwindet die Ohnmacht wie ein Gespenst.“ (Ann Cotten)
Auf seine Weise entmachtet freilich jeder einzelne der folgenden Beiträge das Gefühl von Hilflosigkeit. Wer schreibt, handelt. Und Printmedien wie Zeitungen, Bücher oder auch Literaturzeitschriften weckt man aus ihrer scheinbaren Ohnmacht, indem man sie aufschlägt, sie liest.
-Andreas Unterweger, Herausgeber von manuskripte
Die drei Autorinnen Ilma Rakusa, Ann Cotten und Marie Gamillscheg werden im Rahmen der Präsentation nicht nur aus der neuen Ausgabe der manuskripte-Zeitschrift lesen, sondern auch über ihren Inhalt diskutieren.
Drei Schriftstellerinnen, drei Positionen zur Ohnmacht.
Für alle, die sie noch nicht kennen: Hier erfährt ihr mehr über Ilma Rakus, Ann Cotten und Marie Gamillscheg - und ihre bisherigen Werke.
In cooperation with FORUM STADTPARK, the magazine manuskripte presents its 240th issue. Fittingly, this one is subject to the main topic of fainting.
The three authors Ilma Rakusa, Ann Cotten and Marie Gamillscheg will not only read from the magazine during the presentation, but also discuss its content.
Three women writers, three positions on powerlessness.
Marie Gamillscheg
Marie Gamillscheg, born in Graz in 1992, works as a freelance writer and translator in Leipzig. For her debut novel "Alles was glänzt" (Luchterhand, 2018), she was awarded, among others, the debut prize of the Austrian Book Prize and nominated for the aspekte literature prize. In 2020, she adapted it for the stage with makemake productions (premiere Kosmos Theater Wien 2022). Her second novel, Aufruhr der Meerestiere (Luchterhand, 2022), was nominated for the 2022 German Book Prize and the 2023 Clemens Brentano Prize.
Ann Cotten
Ann Cotten,*1982, writer and translator. Publications (selection): "Foreign Dictionary Sonnets" (edition suhrkamp, 2007), "Verbannt" (edition suhrkamp, 2016), "Jikiketsugaki. Tsurezuregusa" (Verlag Peter Engstler, 2017), "Fast Dumm" (starfruit press, 2017), "Was Geht" (Sonderzahl 2018), "Lyophilia" (Suhrkamp 2019). Currently working on a PhD project at the Peter Szondi Institute for General and Comparative Literature in Berlin, for which she received a grant from IFK Vienna and spent half a year researching in Hawaiʻi. In March 2023, she published "Die Anleitungen der Vorfahren" (edition suhrkamp).
Ilma Rakusa
Ilma Rakusa, born in 1946, lives as an author and translator in Zurich. She received, among others, the Adelbert von Chamisso Prize in 2003, the Swiss Book Prize in 2009, and the Kleist Prize in 2019. Latest publications: Gedankenspiel über die Eleganz (Droschl, 2021), FRÜHLING. Corona with Hölderlin (Edition Thanhäuser, 2022) and Kein Tag ohne (Poems; Droschl, 2022).