Ab den späten 1960er-Jahren realisierte Harun Farocki mehr als 120 Filme und Installationen, deren Hauptziel es war, die Macht der Bilder in einer Konsumgesellschaft zu analysieren und ihr kritisches Potenzial zu erschließen. Ein zentrales Thema in seinem Werk ist der Krieg, den er aus prinzipiellen Gründen in jeder Form ablehnte. Beginnend mit dem Vietnamkrieg und der Iranischen Revolution, dann mit den Kriegen am Persischen Golf und auf dem Balkan, suchte Farocki nach einer filmischen Sprache, um den Kriegsbildern entgegenzuwirken, die auf den Fernsehbildschirmen erscheinen, eine Politik der Angst verbreiten und das Publikum lähmen. Farocki, der im Juli 2014 verstarb, hat den Krieg in der Ukraine nicht mehr miterlebt. Doch seine Werke gegen die Kriege in der Ferne nehmen den russischen Angriffskrieg vorweg, in dem all die Schrecken früherer Kriege implodieren. Im Rahmen des steirischen herbst ’22 zeigt die Ausstellung im Forum Stadtpark einen Querschnitt durch Harun Farockis Arbeiten gegen den Krieg, darunter auch selten gezeigte. Ergänzt wird sie durch Fotografien von Armin Linke aus Farockis Bibliothek mit ihren zahlreichen Titeln, die die Dynamik von Krieg und Kapital analysieren.
Programm:
22.9., 10:00–18:00
Soft Opening
23.9., 19:00
Eröffnung
Eröffnungsrede: Tom Holert
In englischer Sprache
01.10., 18:00 - 01:00
ORF Lange Nacht der Museen
07.10., 17:00
Führung durch die Ausstellung
15.10., 17:00
Führung durch die Ausstellung
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Kuratiert von Antje Ehmann
In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ’22
In Kooperation mit dem Harun Farocki Institut