Die Ambivalenz von Faszination und Gewalt in der Mensch-Tier Beziehung, die zwischen Zähmung, Ausbeutung und Spiegelung oszilliert bearbeitet Veronika Hauer in ihrem umfassenden Werkkomplex apes (seit 2019). In kunsthistorischen oder alltagskulturellen Bezügen, irritierenden Objekten und multiperspektivischen Bildwelten zeigt sie die Unterwerfung des Tierlichen auf und befragt zugleich auch die Möglichkeiten einer Begegnung auf Augenhöhe.
alphabets (seit 2017) nimmt seinen Ausgangspunkt in einer buchstäblichen Buchstäblichkeit, in Veronika Hauers langjähriger Untersuchung unterschiedlicher sprachlicher Ebenen mit Objekt, Grafik, Performance und Video. Buchstaben erscheinen als visuelle Motive, in denen sie zwischen Zeichen, Objekt und Bild oszillieren. Die Künstlerin fügt hier auch ihren jüngsten Werkkomplex hinzu, zeigt die Fragilität der Buchstaben in der Metapher der Knochen auf, benennt sie als Skelett der Sprache, macht deren Flüchtigkeit und Arbitrarität sichtbar und poetisch wie performativ erfahrbar.
Veronika Hauer lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Graz. Die Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Betrachter*innen, Körper und Geist, Pose und Sprache, Sinn und Unsinn bilden den Kern ihrer multimedialen Arbeit. In wechselnden Formaten setzt sie sich auf ironische und kritische Weise mit der Kommunikation durch Sprache und der Verbindung zwischen Sprache und Körper auseinander. Ihre konzeptuell geprägten Installationen umfassen Performances, Skulptur, Zeichnung und Grafikdesign und werden national wie international gezeigt: wie etwa im ICA Studio London, dem Glasgow International Festival, Malta Contemporary Art in La Valetta, Fondazione IU Rusconi Ghigi in Bologna oder project8 in Melbourne. Präsentationen umfassen unter anderem Ausstellungen in der Neuen Galerie Graz; Grazer Kunstverein; Forum Stadtpark, Galerie im Taxispalais; projektraumviktorbucher; Galerie Zimmermann Kratochwill; < rotor >; Kunstverein Baden; Parallel Vienna. Hauer studierte Zeitgenössische Kunsttheorie am Goldsmiths College London und Kunst und Kommunikative Praxis an der Universität für angewandte Kunst Wien. An Letzterer arbeitete sie von 2014 bis 2019 als Lektorin für performative Praktiken. Seit 2025 ist sie Professorin für Kunst und Mediengestaltung im Studienfach Kunst und Gestaltung an der Pädagogischen Hochschule Steiermark.