Vernissage mit Diskussionsbeiträgen 23.04.24, 18:00 Eintritt: Kostenlos

Der Streit um die richtige Erinnerung?

Halle für Streit Der Streit um die richtige Erinnerung

Ablauf
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18:00 Vernissage mit Co-Kuratorin Helena Verdel
19:00 Diskussionsveranstaltung mit Katharina Morawek, Dastan Jasim und weiteren.

Eine demokratische Gesellschaft braucht eine demokratische Erinnerungskultur. Aber wie wird mit marginalisierten und widerständigen Erinnerungen umgegangen? Welche historischen Narrative stützen den Fortbestand von Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnissen? Und wie verhalten sich diese Phänomene zur politischen Situation, in der wir uns momentan wiederfinden? “Der Streit um die richtige Erinnerung” sucht nach Spuren antifaschistischen Erinnerns, die im post-nazistischen Österreich oft verdrängt und vergessen werden.

Im Zentrum steht die Ausstellung “Žensko ime odpora / Der Weibliche Name des Widerstands” (23.04.- 8.5.2024), die an Frauen* im NS-Widerstand erinnert. Im März 1943 vor 80 Jahren, mitten im Zweiten Weltkrieg, konstituierte sich in Eisenkappel / Železna Kapla die slowenische Antifaschistische Frauenfront (Antifašistična fronta žena) auch in Kärnten. Aus diesem Anlass konzipierten die Kuratorinnen Helena Verdel, Vida Obid, Elisabeth Rausch und Elisabeth Holzinger im Auftrag der Geschichtsinitiative WerkStattMuseum eine Ausstellung über den Widerstand der Kärntner slowenischen Frauen und verband diese mit Beispielen des NS-Widerstands von Frauen aus dem gesamtösterreichischen Raum.

Die Eröffnung wird von einer Podiumsdiskussion zu antifaschistischen Geschichtspolitiken und faschistischen Kontinuitäten mit Katharina Morawek, Dastan Jasim und weiteren begleitet. Zur Finissage gibt es eine feministisch-partisanische Chor-Intervention in urbane Konfliktfelder von FPZ Z'borke unter dem Titel “Choirs of Resistance”.

Kuratiert von Sara T. Huber und Markus Gönitzer.

Der Streit um die richtige Erinnerung?

Über die Diskutant:innen

Der Streit um die richtige Erinnerung?

Der Streit um die richtige Erinnerung | Fokusprogramm
23.4.

Dastan Jasim ist Politikwissenschaftlerin und Associate Fellow am German Institute for Global and Area Studies (GIGA). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kurdische Studien, Demokratisierung & Dezentralisierung, Politische Soziologie, Sicherheitspolitik in und um Kurdistan und Harmonisierung von Umfragedaten. Kürzlich promovierte zum Thema "Civic Culture without a State: Konzeptualisierung kurdischer Bürgerkultur im Irak, Iran, der Türkei und Syrien zwischen staatlicher Kontrolle und Widerstand."

Katharina Morawek ist Geschäftsführerin am Zentrum Künste und Kulturtheorie (ZKK) an der Universität Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste.
Als Kuratorin und Organisationsentwicklerin arbeitet sie mit Kulturinstitutionen zu Fragen gesellschaftlicher Vielfalt und radikaldemokratischem Dialog. 2023 verantwortete sie als Co-Autorin die Studie «Auslegeordnung Erinnerungskultur Stadt Zürich». Zusammen mit Lisa Bolyos publizierte sie «Diktatorpuppe zerstört, Schaden gering. Kunst und Geschichtspolitik im Postnazismus», erschienen 2012 im Mandelbaum Verlag.

Helena Verdel ist eine österreichisch-slowenische Politik- und Theaterwissenschaftlerin. Sie publizierte zahlreiche Werke zur österreichischen und europäischen Zeitgeschichte, insbesondere zu feministischen Themen. Sie ist Co-Kuratorin der Ausstellung Žensko ime odpora/ Der weibliche Name des Widerstands, Vorstandsmitglied des Verbands der Kärntner Partisanen/ Zveza koroških partizanov und Mitherausgeberin von Spurensuche. Erzählte Geschichte der Kärntner Slowenen.