Buchvorstellung 24.03.22, 20:00 Saloon Eintritt: Kostenlos (Zur Veranstaltung anmelden)

Hannes Schwarz

Man sieht nur, was man denkt. Aufzeichnungen und Notizen

Gästeproduktion

Achtung! Geänderte Beginnzeit!

Buchvorstellung des gleichnamigen Buches mit Beiträgen von Günther Holler-Schuster, Reingard Schwarz und Robin Klengel

Hannes Schwarz (1926-2014) war Gründungsmitglied der Jungen Gruppe und des Forum Stadtpark und beteiligte sich in den 1950er- und 1960er-Jahren aktiv an der Öffnung der steirischen Kunstszene hin zu modernen und zeitgenössischen Strömungen der bildenden Kunst.

Sein persönliches Schicksal als Absolvent einer nationalsozialistischen Eliteschule und als junger Frontsoldat in einem bereits verlorenen Krieg hat ihn zutiefst geprägt und sein weiteres Leben bestimmt. Die Aufarbeitung seiner traumatisierenden Erlebnisse und seine intellektuelle Neuorientierung erfolgte in zweierlei Hinsicht: Einerseits durch intensive Lektüre philosophischer Schriften der unmittelbaren Nachkriegszeit (besonders des Existenzialismus) und anderseits durch systematische Rezeption und in der Folge eigenständige Weiterentwicklung wichtiger Strömungen der zeitgenössischen Kunst, von der er ja ebenso wie etliche andere österreichische Maler*innen seiner Generation während der Zeit des Nationalsozialismus völlig abgeschnitten gewesen war.
Denken und Malen waren bei Hannes Schwarz ganz eng verbunden, beides war für ihn unabdingbare Notwendigkeit, Überlebens-Strategie gewissermaßen. Wie sehr das der Fall war, lässt sich den zahlreichen Notizen und Aufzeichnungen entnehmen, die Reingard Schwarz, die Tochter des Künstlers, im Nachlass ihres Vaters gefunden hat. Sie lassen sich durchaus als Mitteilungen verstehen, jedenfalls bilden sie den gedanklichen Hintergrund zum bildnerischen Schaffen von Hannes Schwarz und vermitteln ein sehr authentisches Bild davon, was den Künstler antrieb, wie er sich selbst im Kontext der zeitgenössischen Kunst sah und welche Zweifel ihn plagten. Daneben sind sie auch ein Zeitdokument, zeugen sie doch von den seelischen Nöten eines Menschen, der den Nationalsozialismus ganz hautnah erlebte, und von den geistigen, weltanschaulichen Schlüssen, die er aus dieser Erfahrung zog.

Man sieht nur, was man denkt. Aufzeichnungen und Notizen