Im Namen von ökonomischer Stärke, Wachstum und Wohlstandssicherung erleben wir die rücksichtslose Zerstörung unserer sozialen und ökologischen Lebensgrundlagen. Gegen obszöne Ungleichheiten und wenig kaschierte Unterdrückung gibt es weltweit Protest – aber auch viele Niederlagen in den Kämpfen und deswegen oft Resignation und Verzweiflung.
Es stellen sich Fragen: Wo gibt es Ansätze für eine eigensinnige Perspektive von unten, für solidarische Arbeit, Produktion und Reproduktion? Mit welchem Begriff von Arbeit können die diversen und geographisch zerstreuten Kämpfe um eine andere (Re-)Produktions- und Lebensweise verbunden werden?
Diese Fragen möchten wir mit John Holloway und Luci Cavallero, zwei international bekannten Forscher:innen und Aktivist:innen diskutieren. John Holloway lehrt an der Graduiertenschule für Soziologie der Benemérita Universidad Autónoma de Puebla in Mexiko.
Er hat zahlreiche Schriften über antikapitalistische Kämpfe und die Bedeutung der Revolution in der heutigen Zeit verfasst. Seine Bücher „Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen“ (2002), „Crack Capitalism “ (2010) und „Hope in Hopeless Times“ (2022) wurden in ein Dutzend Sprachen übersetzt und haben international für Kontroversen gesorgt.
Unser zweiter Gast, Luci Cavallero, ist Argentinierin, Soziologin und feministische Aktivistin des Kollektivs "NiUnaMenos". Sie forscht an der Universität von Buenos Aires zum Zusammenhang von Schulden, illegalen Finanzmarktstrategien und verschiedenen Formen von Gewalt. 2021 hat sie zusammen mit Veronica Gago in der Reihe "Mapping Social Reproduction Theory" das Buch "A feminist reading of debt" veröffentlicht, dem der English Pen Award verliehen wurde.
VERANSTALTER:INNEN
AK Labour Geography in Kooperation mit dem Forum Stadtpark und der Universität Graz